Auf neuen Lebensabschnitt vorbereitet
Bericht in der WZ vom 01.07.2015
Ein halbes Schuljahr lang haben sie Bewerbungsschreiben entworfen, Vorstellungsgepräche simuliert, rechtliche Grundlagen für Arbeitszeugnisse oder Verhaltensregeln in sozialen Netzwerken gelernt – Gestern nahmen zwölf Schüler der Praxisklasse 10d der Franziskusschule aus der Hand von Martina Carstens-Siebel, Berufseinstiegsbegleiterin am Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW) in Wilhelmshaven, ihre Teilnahmebescheinigungen entgegen.
Seit 2008 findet „Kraftpaket Ausbildung", ein vom Energieversorger Eon finanziertes Schulprogramm statt, das in Wilhelmshaven vom BNW durchgeführt und betreut wird. „Wir haben in den fünf Monaten 33 Veranstaltungen mit insgesamt 61 Stunden absolviert", sagte Martina Carstens-Siebel in ihrer Dankesrede an Schüler und Eltern, die ihren Nachwuchs auf dem Weg durch die Berufsfindungsphase sehr gut begleitet hätten.
Und den positiven Effekt des Schulprogramms „Kraftpaket Ausbildung" merkte man den Schülern an. Pauline Aschenbrenner, Malte Bartels, Neele Bruns, Björn Kluge, Rene Kruse, Hendric Mohr, Niklas Otten, Nico Rychlik, Timo Scheel, Kristina Schütz, Romea Traenapp und Aylin Tuschen fiel es nicht schwer, selbstbewusst die nächsten Schritte in ihrem Ausbildungswerdegang zu benennen. „Ich gehe die nächsten zwei Jahre auf die BBS", so Malte, „um meinen Realschulabschluss zu machen". Nico hat fest vor, auf der IGS sein Abitur zu machen, Kristina ihr Wirtschaftsabitur. Niklas, Hendric und Rene zieht es indes ins Handwerkliche – sie wollen eine Ausbildung zum Elektroniker, Mechatroniker sowie Karosserie- und Fahrzeugbauer beginnen.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf des Programms", zog die Leiterin des BNW-Bildungszentrums in der Schillerstraße, Dr. Eva Maria Haarmann, Bilanz der letzten fünf Monate. Die Schüler hätten mit zwei Doppelstunden pro Woche eine intensive Zeit erlebt. Denn neben Theorie gehörten auch Praktika, Betriebsbesichtigungen des Columbia Hotels und des JadeWeserPorts zum Programm, bei denen sich die Schüler über die Berufe in den Unternehmen informiert haben. Auch Übungen über Stärken und Schwächen und die Selbstpräsentation waren zu absolvieren.
Besonders beeindruckt habe Haarmann das „Chefspiel", bei denen die Schüler sich in die Rolle des Personalchefs eines Betriebes versetzen mussten.
„Wie professionell aus einem hohen Stapel fiktiver Bewerbungen eine Handvoll passende Kandidaten herausgefiltert wurden, war schon beeindruckend".