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Schüler der Franziskusschule Wilhelmshaven zu Gast auf Bauernhöfen

Bauernhofpraktikum3 kleinBericht in der WZ vom 06.12.2014

Seit Jahren schon bietet die Franziskusschule den Siebtklässlern Praktikumsplätze auf Höfen an. Für die Schüler eine wichtige Erfahrung – auch wenn sie nicht Landwirt werden wollen.

Paul Schorlemmer, der einen idyllisch hinter dem Schloss Gödens gelegenen Hof bewirtschaftet, bietet immer wieder einmal Schülern der Franziskusschule Wilhelmshaven die Möglichkeit, im Rahmen ihres Schulprojektes „Landwirtschaft zum Anfassen“ eine Woche auf dem Bauernhof zu verbringen. Ziel der Siebtklässler ist es zu erfahren, wo und wie die Lebensmittel hergestellt werden, und das aus erster Hand. Für den einen oder anderen Schüler kann das Projekt auch zur beruflichen Orientierung beitragen. Die Franziskusschule arbeitet seit vielen Jahren mit dem Kreislandvolkverband Friesland zusammen. Die 51 Schüler aus den Klassen 7a und 7b arbeiten einen halben Tag oder nach Wunsch auch länger auf den 32 landwirtschaftlichen Betrieben in Wilhelmshaven, Friesland und Wittmund mit, die sich für dieses Praktikum zur Verfügung gestellt haben. Um die Verteilung der Schüler auf die Höfe kümmerten sich die beiden Lehrkräfte Herbert Niehues und Angela Bölscher-Ochmann zusammen mit Birgit Luiken vom Kreislandvolkverband Friesland.


Johanna hat ihren „Arbeitstag“ um 7 Uhr begonnen, aber einmal auch erst in der Mittagszeit, um die nachmittags anfallenden Tätigkeiten kennen zu lernen. Die 13-Jährige hat viel Freude am Umgang mit den Tieren, etwa beim Kälberstall ausmisten oder beim Füttern mit der Flasche. Ganz neu war für sie die Atmosphäre auf einem Bauernhof nicht, denn in ihrer Freizeit besucht sie Freunde, die auch einen Hof zuhause haben. Sie hat viel Spaß im Umgang mit den freundlichen Mitarbeitern des Carlshofes. Muskelkater nach der vielen Lauferei bei der Arbeit kennt Johanna nicht. Sie joggt in ihrer Freizeit zusammen mit ihrer Mutter, das sorgt für eine gute Kondition. Da fällt auch die tägliche Fahrradfahrt zum Hof und zurück nicht schwer. „Mir hat die Woche Spaß gemacht und die Tiere werden mir fehlen,“ sagte Johanna zum Abschluss ihrer Woche auf dem Bauernhof.
Daniel besucht Johannas Parallelklasse und verbrachte seine Praktikumswoche auf dem Betrieb von Jan Thomßen in Sande. Er hat mitgeholfen, die großen Silagehaufen zu öffnen und die Gras- und die Mais-Silage mit dem Futtermischwagen an  die Kühe zu verteilen. Das Reinigen der Liegeboxen und Kälberiglus gehörte ebenfalls zu seinen Aufgaben. „Man muss die Kühe ansprechen, damit sie sich nicht erschrecken“, beschreibt Daniel seine Erfahrungen im Umgang mit den Tieren, vor denen er durchaus Respekt hat. „Einmal musste dem Deckbullen Paul, ein schwerer Limousinbulle, Blut abgenommen werden für eine Untersuchung. Das gefiel ihm gar nicht so gut und er wurde doch ziemlich ungehalten“, schildert Daniel die Situation. Daniel war auch dabei, als bei einigen Tieren die Klauenpflege durchgeführt wurde und konnte sogar die Geburt eines Kalbes miterleben. „Das habe ich natürlich fotografiert“, sagt er. Stolz ist er natürlich auch darauf, dass er den Hoftrack fahren durfte. In der Familie hat er sich wohl gefühlt und Hofhund Kira freundete sich gleich mit ihm an. Würde Daniel Landwirt werden wollen? „ Nee, das ist doch eine Menge körperlicher Arbeit und außerdem ist es so kalt draußen, das bin ich nicht gewöhnt“, meint er und empfiehlt allen Jugendlichen, die sich für diesen Beruf interessieren, erst einmal ein Praktikum zu machen. „Ich interessiere mich mehr für die IT-Branche“, sagt Daniel. Wer weiß? Vielleicht bietet sich für Daniel später auf diese Weise einmal der Kontakt zu vor- und nachgelagerten Bereichen der Landwirtschaft.

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Paul Schorlemmer zeigte Johanna, wie die Zange zum Knipsen der Ohrmarken vorbereitet wird.

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Daniel hat auf dem Hof von Jan Thomßen in Sande auch Holzscheite für den Ofen geholt.